Das zweite Quartal 2025 war kaum vorbei, bevor eine düstere Realität für den Journalismus weltweit offenbar wurde. Statt dass Kamera und Stift als Pässe zur Wahrheit dienen, wurden sie in vielen Ländern zum Grund für Verfolgung, Verhaftung und sogar körperliche Eliminierung.
Journalisten ohne Grenzen dokumentierte im Zeitraum April–Juni insgesamt 644 Verstöße gegen Journalisten – Zahlen, die allein schon Alarm schlagen sollten, was die Zukunft der Meinungsfreiheit betrifft.
Asien… Der gefährlichste Kontinent
Asien führte die Liste der Kontinente mit den meisten Verstößen an und verzeichnete 418 Fälle, was erneut beweist, dass es die härteste Umgebung für Journalisten ist. Gefolgt von Afrika mit 107, Europa mit 79, Nordamerika mit 22, Südamerika mit 10, während Ozeanien am Ende der Liste mit nur 8 Fällen blieb.
Zensur… Die größte Hürde
Nicht nur Kugeln waren der Feind des Journalismus. Die am weitesten verbreitete Verletzung war Zensur und das Verbot der Veröffentlichung oder des Zugangs zu Informationen mit 243 Fällen, gefolgt von repressiven Verhaftungen mit 154, dann Bedrohungen und Folter mit 107, während die Organisation 27 Morde an Journalisten weltweit dokumentierte.
Irak und Palästina an der Spitze
Irak liegt mit 37 Verstößen an erster Stelle, gefolgt von Palästina mit 30, dann Somalia mit 23 und Syrien mit 21. Weitere Länder wie Israel, Ukraine, Kenia, Mexiko, Frankreich und Äthiopien tauchten in unterschiedlichem Maße auf der Schwarzen Liste auf.
Mexiko und Palästina… Am tödlichsten
Bei direkten Morden wurde Mexiko mit 11 Tötungen zum gefährlichsten Ort für Journalisten, gefolgt von Palästina mit 9, dann der Ukraine mit 6. Pakistan verzeichnete 4 Fälle, Peru 2, andere Länder jeweils ein oder zwei.
Auf kontinentaler Ebene führte Asien mit 14 Tötungen, gefolgt von Nordamerika mit 13, Europa mit 6, Südamerika mit 3, Afrika mit nur 1, während Ozeanien keine Tötungen verzeichnete.
Dringender Aufruf
Abschließend lässt sich sagen, dass diese Zahlen nicht nur kalte Statistiken sind, sondern schmerzhafte Geschichten von Journalisten, die für die Wahrheit mit ihrem Leben bezahlt haben. Journalisten ohne Grenzen fordert die Regierungen auf, den Kreislauf der Straflosigkeit zu beenden, eine sichere Umgebung für den Journalismus zu gewährleisten und die Medienfreiheit als eine rote Linie zu behandeln, die nicht überschritten werden darf.
Erstellt von:
Hadi Doubani – Journalisten ohne Grenzen



